Die Finalisten des Deutsch-tschechischen Journalistenpreises 2018 sind bekannt. Tschechisches Fernsehen bleibt hinter den Erwartungen zurück

Pressemitteilung, 17. September 2018

Die Finalisten im Wettbewerb um den Deutsch-tschechischen Journalistenpreis 2018 stehen fest.  Aus über 90 eingereichten Bewerbungen nominierte die deutsch-tschechische Jury jeweils die besten drei Beiträge in deutscher und in tschechischer Sprache aus den Kategorien TextAudio und Multimedia sowie die Finalisten für den Sonderpreis „Milena Jesenská“. Die Gewinner werden auf der feierlichen Preisverleihung am 9. November 2018 in Olomouc bekannt gegeben.

„Erneut wurde eine Vielzahl guter Beiträge eingereicht. Der Jury lagen Artikel aus den größten Tageszeitungen, aber auch aus kleineren spezialisierten Zeitschriften zur Auswahl vor. In den Kategorien Audio und Multimedia hat uns die starke Beteiligung der Öffentlich-Rechtlichen gefreut, aber auch kleinerer unabhängiger Produktionen“, bilanziert Tomáš Jelínek, Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. „Verwundert hat uns allerdings die Tatsache, dass erneut weder die Redaktionen noch die Öffentlichkeit keinen einzigen Beitrag des Tschechischen Fernsehens, das ansonsten eine großartige Arbeit leistet, eingereicht haben“, so Jelínek.

Die deutsche Geschäftsführerin des Fonds, Petra Ernstberger, weist auf das breite Themenspektrum der eingesandten Beiträge hin: „Es reicht von der Befragung der gemeinsamen Vergangenheit durch Zeitzeugen, auch unter dem Aspekt der diesjährigen historischen Jahrestage, über konkrete Geschichten aus dem alltäglichen Zusammenleben von Tschechen und Deutschen in der Grenzregion bis hin zu Reflexionen über die aktuelle Situation beider Länder in Europa“.

Finalisten des Deutsch-tschechischen Journalistenpreises 2018 (jeweils in alphabetischer Reihenfolge):

Kategorie Text

Beiträge in tschechischer Sprache:

  • Dora Kaprálová: Pravidla Rixdorfu, HOST 6/2018
  • Zuzana Lizcová: Když na mě míří samopal, Reportér, 29. 6. 2018
  • Jan Novotný: Demolice paměti. Reportáž z města, kde si potomci vrahů a obětí dodnes nakukují do oken, Týdeník Euro, 7.8.2017

Beiträge in deutscher Sprache:

  • Richard Fraunberger: Aus der Welt der Waldeinsamkeiten, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. 6. 2018
  • Eva Gruberová/ Helmut Zeller: Die Guten, die Bösen und der Kontinent, Süddeutsche Zeitung, 24. 10. 2017
  • Jaroslav Rudiš: Damals, im Kartoffelkrieg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. 2. 2018

Kategorie Audio

Beiträge in tschechischer Sprache:

  • Martin Knitl: Sudetské děti, Český rozhlas Ostrava, 24. 3. 2018 
  • Veronika Sedláčková: Máme kostlivce ve skříni, hodnotí aktivista českou reakci na slova
    Merkelové o vysídlení Němců, Český rozhlas Plus, 22. 6. 2018
  • Lenka Svobodová / Jakub Šiška: Dobrá vůle – Poslední Němec. Příběh litoměřického biskupa Antona Aloise
    Webera
    , Český rozhlas Dvojka, 8. 5. 2018

Beiträge in deutscher Sprache:

  • Benno Bilk: „Něchtó je přeco na dompuću – Einer ist immer auf dem Heimweg“ MDR Sachsen (sorbische Redaktion), 30. 7. 2017
  • Kilian Kirchgeßner: „Das Kinderwunsch-Land“, Deutschlandfunk, 29. 11. 2017
  • Hannah Rau „1968 in der DDR“, WDR3 (4-teilige Beitragsreihe), 4. 6. 2018

Kategorie Multimedia

Beiträge in tschechischer Sprache

  • Marek Hýža/Tomáš Kusýn: Stíny nad Libavou (Schatten über Liebau), TV Noe, 28. 10. 2017
  • kein Beitrag nominiert
  • kein Beitrag nominiert

Beiträge in deutscher Sprache:

  • Andrea Mocellin/ Thomas Muggenthaler: Todeszug in die Freiheit, Das Erste (ARD), 29.  1. 2018
  • Stephanie Probst / Marieluisa Lenglachner: Im Dazwischen daheim, afk TV, 16. 1. 2018
  • Florian Zinner: Grenzerfahrungen – Europa nach Stundenplan, MDR Fernsehen, 2. 6. 2018

Sonderpreis „Milena Jesenská“

  • Lukáš Houdek: Orient: all inklusive, Český rozhlas Dvojka, 3. 12. 2017
  • Andrea Mocellin/ Thomas Muggenthaler: Todeszug in die Freiheit, Das Erste (ARD), 29. 1. 2018
  • Jakub Šiška: Dobrá vůle – Poslední Němec. Příběh litoměřického biskupa Antona Aloise
    Webera
    , Český rozhlas Dvojka, 8. 5. 2018

OPrämiert werden jeweils ein deutschsprachiger und ein tschechischsprachiger Beitrag aus den Kategorien Text, Audio und Multimedia. Darüber wird ein tschechisch- oder deutschsprachiger Beitrag mit dem Sonderpreis „Milena-Jesenská“ ausgezeichnet. Der Preis ist in allen Kategorien mit jeweils 2000 Euro dotiert.

Mit dem Preis wollen die Veranstalter Journalistinnen und Journalisten auszeichnen, die gegen den Trend der schnellen, oberflächlichen Berichterstattung gehen und so zum besseren gegenseitigen Verständnis beitragen. 

Die Jurys des Deutsch-tschechischen Journalistenpreises 2018

Kategorie Text:
Petr Brod (Journalist und Publizist)
Daniel Brössler (Süddeutsche Zeitung)
Adam Černý (Hospodářské noviny, Vorsitzender des Tschechischen Journalistenverbandes)
Anneke Hudalla (Europäische Akademie Berlin)
Karel Hvížďala (Journalist und Autor, Tschechischer Rundfunk u.a.)

Kategorie Audio:
Libuse Černá (Radio Bremen)
František Černý (Journalist und Diplomat a.D.)
Bogna Koreng (MDR-Studio Bautzen)
Lída Rakušanová (Journalistin und Autorin, Deníky u.a.) 
Christoph Scheffer (Hessischer Rundfunk)

Kategorie Multimedia:
Vojtěch Berger (hlídacípes.org – unabhängiges journalistisches Watchdog-Portal)
Michael Hiller (Journalist, Geschäftsführer des DJV Sachsen)
Bára Procházková (Online-Portal ČT24)
Frank Überall (WDR, Vorsitzender des DJV)
Blanka Závitkovská (Tschechisches Fernsehen)

Weitere Informationen sowie die „Shortlist“ der Jury, aus der die nominierten Beiträge ausgewählt wurden:
www.deutsch-tschechischer-journalistenpreis.de

Kontakt:
Silja Schultheis
Mail: silja.schultheis@fb.cz
tel: +420 273 167 361
GSM: +420 737 505 790
www.fondbudoucnosti.cz