Zivilgesellschaftliches Engagement kann viele Formen annehmen. Man findet es überall dort, wo Menschen das Umfeld, in dem sie leben, nicht egal ist, wo sie entscheiden, selbst Hand anzulegen und zur Lösung eines Problems beizutragen, das ihnen unter den Nägeln brennt. Wohnungskrise, Gentrifizierung, Zugang zu erschwinglichem und menschenwürdigem Wohnraum, Orte sozialer Exklusion – all dies sind Themen, die tschechische und deutsche Städte gleichermaßen betreffen. In ihrem Projekt „Architektura soužití” [Architektur des Zusammenlebens] haben die Schöpfer der Gruppe artyčok.tv und des Vereins Architekti bez hranic [Architekten ohne Grenzen] die osada Bedřiška in Ostrava und das Bellevue di monaco in München untersucht. Entstanden ist eine anregende und inspirierende Reportage darüber, dass die Dinge nicht so sein müssen, wie wir sie gewöhnt sind, und wie groß die Macht derjenigen sein kann, die sich entscheiden, etwas zu verändern.
Wir wollten zeigen, dass zwei Bevölkerungsgruppen, von denen alle sagen würden: „Die müssen getrennt voneinander wohnen, zusammen kann das nicht funktionieren“, ganz im Gegenteil wunderbar miteinander sein und sich gegenseitig bereichern können. Wir haben nach einer Form gesucht, in der wir diese inspirierenden Geschichten weitergeben können.
Karolína Kripnerová
Uns interessiert brennend, wie Architektur und zeitgenössische Kunst Einfluss nehmen können auf die Lösung vor allem aktueller sozialer Probleme, welche Arten von Projekten man in Europa finden kann, was im Entstehen begriffen ist und was schon eine zeitlang funktioniert und seinerseits wieder eine Inspiration für andere Orte sein kann.
Janek Rous
In unserem Verein Architekti bez hranic / Architekten ohne Grenzen wollen wir Projekte für benachteiligte Menschen initiieren und realisieren und bemühen zugleich aufklärend zu wirken, obwohl wir Architekten sind.
Vojtěch Sigmund
Karolína Kripnerová & Janek Rous & Vojtěch Sigmund: Architektur des Zusammenlebens
Janek Rous, Karolína Kripnerová und Vojtěch Sigmund zeigen mit ihren einfühlsamen Filmportraits, wie eine Architektur des Zusammenlebens entstehen kann: Architekt*innen und Bewohner*innen gestalten die Räume gemeinsam, sie arbeiten ressourcenschonend mit dem Bestand und entwickeln ihn weiter. Ein überzeugendes Plädoyer für die Schaffung autonomer und menschenwürdiger Lebensräume sowie für ein neues Selbstverständnis der Architektur.
Christoph Scheffer
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