Denise Dismer macht sich in ihrem Film mit der Zeitzeugin Michaela Vidláková nicht nur auf in die Vergangenheit, sondern vor allem auch in die Gegenwart des Städtchens Theresienstadt. Die beiden treffen Alteingesessene ebenso wie Neu-Zugezogene, aktive Menschen, die versuchen, der Stadt neues Leben einzuhauchen.
Die Ursprungsidee war, Vertreter für zwei verschiedene Positionen zu finden. Eine Person, die für die Überlebenden spricht und eine für die EinwohnerInnen von Terezín. Es hat sich aber herausgestellt, dass es keine Positionen sind, die sich ausschließen. Terezín ist eine Stadt, eine lebendige Stadt, die sogar bewohnt werden muss, damit an den Holokaust erinnert werden kann.
Denise Dismer
Theresienstadt und das Lager. Maroder Gedenkort oder lebenswerte Stadt?
Von der gründlichen Recherche über die ausgefeilte Dramaturgie bis hin zur einfühlsam geführten Regie – die Autorin dokumentiert die tragischen historischen Ereignisse anhand von dokumentarischen Filmaufnahmen aus der Zeit, wertvoll ist vor allem die Art und Weise, wie sie die Zeitebenen verknüpft: Sie respektiert die Vergangenheit und verankert sie in der Gegenwart, sieht aber die Gestalt Theresienstadts in der Zukunft.
Blanka Závitkovská
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