Eine Geschichte, die einem den Atem verschlägt. Kurz vor Kriegsausbruch wurden im Marianum in Troppau (tsch.: Opava) einige Kleinkinder aufgenommen. Obwohl sie gesund waren, verbrachten sie dort mit Ordensschwestern und Kindern mit geistigen Behinderungen fast ihr ganzes Leben. Nach Hause sind sie nie zurückgekehrt, da sie keinen Ort hatten, an den sie hätten gehen können und auch niemanden, der auf sie wartete. Zuzana Urbánková von der Universität Opava brachte ihre Geschichte ans Licht und Martin Knitl, Redakteur beim Tschechischen Rundfunk in Ostrava, verhalf ihr zu breiter öffentlicher Aufmerksamkeit.
Ich denke, dass journalistische Arbeit nicht nur bedeutet, selbst etwas aufzudecken. Es geht auch darum, die Verbreitung von etwas zu unterstützen, was ein anderer entdeckt hat. Das ist genau hier der Fall. Ich habe mich von diesen Geschichten tragen lassen und mich bemüht, sie nicht zu verfälschen und sie auf authentische Weise weiterzugeben.
Martin Knitl
Sudetské děti
Unsere fünfköpfige Jury hat sich ohne zu zögern sofort einstimmig darauf geeinigt, dass die Sendung „Sudetenkinder“ von Martin Knitl unter den mehr als dreißig Einreichungen in der Kategorie Audio eindeutig der Gewinnerbeitrag ist. Aus meinen eigenen journalistischen Erfahrungen weiß ich, wie außergewöhnlich es ist, auf ein Thema zu stoßen, das dem Publikum den Atem verschlägt. Nicht nur, weil es noch nie davon gehört hat, sondern auch, weil es ihm bis dahin unvorstellbar schien, dass etwas Derartiges im wirklichen Leben möglich ist.
Lída Rakušanová
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