2015 traf Dora Kaprálová den Syrer Aboud Saeed in Berlin. Dieser einfache Schmied aus der Stadt Manbidsch schaffte es, die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf seine Facebook-Statusmeldungen zu ziehen, in denen er der Öffentlichkeit seine Beobachtungen vom andauernden Krieg mitteilte. Er wurde „der klügste Mann auf Facebook“ genannt, erhielt in Deutschland politisches Asyl und seine Texte wurden in Buchform veröffentlicht. In ihrer Reportage für die Zeitschrift Reportér beschreibt Dora Kaprálová die Begegnung mit einem Mann, der viel hinter sich hat und dessen Zukunft, obwohl er nun „in Sicherheit“ ist, auch weiterhin ungewiss bleibt.
Milena Jesenská schrieb, dass alle ihre Texte Liebesbriefe seien. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich habe das Gefühl, dass dem Journalismus diese subjektive, menschliche Sichtweise fehlt. Natürlich ist es gut, dass es eine objektive Berichterstattung gibt, das gehört dazu, aber in Reportagen und im Dokumentarbereich scheint mir der Standpunkt des Autors für den Text sehr wichtig zu sein.
Dora Kaprálová
Liket mich und der Tod wird einen Bogen um euch machen
Dora Kaprálovás Texte für die auf Reportagen fokussierte, investigative Zeitschrift Reportér haben einen nahezu literarischen Charakter. Das hervorragende Niveau der Bearbeitung und Auswahl des Themas stimmen mit der journalistischen Arbeit überein, die für Milena Jesenská charakteristisch war.
Adam Černý
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