Das Jahr 1968 war voller Ereignisse. In Westeuropa rebellierten Studenten gegen Autoritäten, in der Tschechoslowakei erblühte der Prager Frühling – bis zu dem Moment, in dem ihn sowjetische Panzer niederwalzten. In ihrer vierteiligen Doku-Serie für den WDR betrachtet Hannah Rau, wie die Jugend in der DDR auf die Dynamik der damaligen gesellschaftlichen Entwicklung reagierte. Sie macht uns mit den Geschichten der Menschen vertraut, die sich dazu entschlossen hatten, nicht nach der Pfeife des Regimes zu tanzen, und eigene Wege suchten, um ihre persönliche (und politische) Meinung auszudrücken. Und all das vor dem Hintergrund dessen, was sich zu dem Zeitpunkt gerade in der Tschechoslowakei abspielte…
Ich muss sagen, in der Hinsicht bin ich ein typisch westdeutsches Nachkriegskind, das Französisch spricht, das in den Urlaub nach Italien oder Spanien fährt. Osteuropa hatte ich lange gar nicht im Blick, was ich schade finde und was mir auch bewusst geworden ist, dass es ein weißer Fleck ist, an dem ich arbeiten will.
Hannah Rau
1968 in der DDR
Ihr Vierteiler, Frau Rau, zeugt eben von bewusst umgesetzter Dramaturgie. Jede einzelne Story besitzt ihren eigenen Schwerpunkt und doch baut eine auf die andere auf – basierend auch auf den genannten Protagonisten- und führt schließlich zum Fazit im politischen Alltag einiger Jugendlicher in der DDR. Ihr Aufbegehren gegen die Politik der DDR, ihre Solidarität mit dem Reformkurs in der Tschechoslowakei, ihre Reaktionen hier auf die Niederschlagung des Prager Frühlings.
Bogna Koreng
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